Mit neuem Vorstand und Elan ging es an die Arbeit. Die erste Vorstandssitzung fand bereits im Juni statt. Es wurde beschlossen, die Satzung zu überarbeiten und einer neuen Mitgliederversammlung vorzulegen sowie Lehrgänge zu beschicken und eine Werbeaktion durchzuführen.
Eine Mitgliederversammlung am 7. November 1986 sollte die Weichen stellen für eine bessere Zukunft. Neben den Gästen aus Kreisverband und Marienborn erschienen auch 20 Mitglieder des Ortsvereins. Der Vorstand wurde ergänzt durch die Vertreter des aktiven Dienstes Rudolf Janda und Dieter Wegener, sowie durch die Revisoren Rudolf Schwarz und Hanns Beismann. Zur Verabschiedung der Satzung gab Franz Veith die notwendigen Auskünfte. Mit einer Stimme Enthaltung erfolgte die Annahme, ebenso der Vorschlag den Ortsverein in das Vereinsregister eintragen zu lassen. Erfreulich, dass 10 Mitglieder einen Erste-Hilfe-Kurs belegten und das Hilfsangebot der Freunde aus Marienborn.
Der aktive Dienst erhielt vom Kreisverband einen ausgemusterten VW T3 als Mannschaftswagen und Franz Veith erreichte, dass wir das alte Feuerwehrgerätehaus in der Heuerstraße mieten konnten und so auch gleich eine Unterstellmöglichkeit hatten. Für rund 12.500,- DM erfolgten Anschaffungen zum Ausbau des Fahrzeuges und Ergänzung der Ausrüstung. Der Kreisverband Mainz-Bingen ernannte am 10.04.1987 den Aktiven Dienst zum selbständigen Zug. Am Tag der Feuerwehr präsentierte sich der Zug mit Krankenwagen und Personal der Hechtsheimer Bevölkerung. Bis Ende des Jahres renovierte der Aktive Dienst die Fahrzeugunterkunft, die neben dem Fahrzeug auch die Ausrüstung aufnehmen konnte.
Was noch fehlte war eine Unterkunft für den Verein selbst. Hier bot sich die seit Jahren nicht mehr genutzte Wohnung über der Garage an.
Eine Besichtigung ergab, dass die Räume total verwahrlost waren und von Grund auf saniert werden mussten. Franz Veith nahm die Verhandlungen mit dem Eigentümer, der Wohnbau Mainz, auf, mit dem Ziel, dieselben in Eigenhilfe wiederherzustellen und Mietfreiheit zu erlangen. Die Gespräche zogen sich hin bis es endlich Anfang 1989 zu einem für beide Parteien befriedigenden Abschluss kam. Die Wohnbau stellte die Anschlüsse für Wasser und Strom her und sanierte den Kamin. Der DRK-Ortsverein renovierte die Räume und bekam zehn Jahre Mietfreiheit. Die Arbeit konnte beginnen.
Bis Ende des jahres konnten die Arbeiten weitgehend abgeschlossen werden. Die aktiven Helfer investierten neben ihrer beruflichen Tätigkeit und dem Sanitätsdienst fast 3500 Arbeitsstunden und der Ortsverein rund 9000,-DM um die Räume wohnlich zu gestalten. Die Generalversammlung fand im Mai 1990 erstmals in unserem DRK-Heim in der Heuerstraße 14 statt.
Ende des Jahres führte der Ortsverein Gespräche mit dem Kreisverband, einen Krankenwagen zu übernehmen. Eine nicht ganz leichte Entscheidung, denn Reparaturen und Ausstattung des Fahrzeugs verschlagen dann rund 14.000,-DM. Der Vorstand beschloss die Durchführung einer Spendenaktion und verhandelte mit dem Kreisverband über eine zentrale Mitgliederwerbeaktion in Hechtsheim.
Bei den Neuwahlen im Mai 1990 kandidierte Franz Veith nicht mehr als 1. Vorsitzender. Die Generalversammlung dankte ihm für vier Jahre erfolgreiche Arbeit und ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden. Den Vorsitz übernahm der 1989 gewählte Ortsvorsteher Hans Stenner. Zum Stellvertreter wählte die Versammlung Gerald Rieger.
Die durchgeführte Spendenaktion ergab den stolzen Betrag von rund 17.000,-DM, der uns ermöglichte, Fahrzeug und Ausrüstung zu komplettieren. Ein weiteres erfolgreiches Ergebnis verzeichnete die Mitgliederwerbeaktion des Verbandes. 66 Neumitglieder mit einem Beitragsvolumen von 7.720,-DM pro Jahr konnten geworben werden. Die Unterbringung unserer zwei Rettungsfahrzeuge und der ständig steigenden Zahl von Einrichtungs- und Ausrüstungsgegenständen bereitete dem Vorstand zunehmend Sorgen. Die diskutierte Unterbringung in Weisenau wurde verworfen. Theo Almendinger gelang es einen Mietvertrag mit Anton Oberle abzuschließen, der uns in seiner Halle drei Plätze zur Verfügung stellte.
Der Tod von Theo Almendinger Ende 1995 riss eine Lücke, die schwer zu schließen ist, war er doch als Schatzmeister und Aktiver über 40 Jahre für den Ortsverein tätig.
In der Jahreshauptversammlung am 19.04.1996 wählten die Mitglieder Christian Rittweger zum stellvertretenden Vorsitzenden, sowie Volker Jubiläum zum Schriftführer und Niko Kerz zum Schatzmeister.
Zehn Jahre nach der Reaktivierung des DRK-Ortsvereins fand eine Feier statt, mit Präsentation des Zuges mit seinen aktuellen Möglichkeiten. Leider entsprach der Zuspruch aus der Bevölkerung nicht unseren Erwartungen. Seit 1997 stellt der aktive Dienst die sanitätsdienstliche Betreuung beim ZDF Fernsehgarten und zeigte somit über Hechtsheim hinaus, was er zu leisten im Stande ist. 1998 musste der alte Rettungstransportwagen durch einen neuen gebrauchten Mercedes Vario ersetzt werden. Beim Tag der Feuerwehr erfolgte wieder eine Präsentation unserer Fahrzeuge mit Besatzungen und Demonstration der Einsatzmöglichkeiten.
Vom Kreisverband wurde erneut eine Mitgliederwerbeaktion durchgeführt, die wiederum ein voller Erfolg wurde. Nach den beiden für Hechtsheim sehr erfolgreichen zentralen Mitgliederwerbeaktionen, fanden sowohl im Kreisverband, als auch mit den Ortsvereinen Gespräche statt, die Mitgliederbetreuung beim Kreisverband durchzuführen. Da die neu geworbenen Mitglieder ohnehin vom Kreisverband verwaltet werden, entschloss sich der OV Hechtsheim, seinen Altbestand von rund 300 Mitgliedern dem Kreisverband zu übergeben.
Überlegungen, eine Heizungsanlage im DRK-Heim zu installieren, stellten wir zurück, weil die Wohnbau eine Architektin Untersuchungen anstellen ließ, den Gesamtkomplex Heuerstraße 14 renovieren zu lassen.
Die Bemühungen von Rudolf Janda zur Beschaffung eines Einsatzleitwagens führten leider nicht zum Erfolg, weil der Ortsverein die Kosten alleine nicht stemmen konnte und die Möglichkeit von Fremdbeteiligung sich zerschlug. Dafür beschloss der Vorstand im Jahre 2000 im größeren Umfang Einsatzkleidung zu beschaffen.
Die Gespräche mit der Wohnbau Mainz wegen unserer Unterkunft ergaben, dass wegen der kostspieligen Renovierungsarbeiten auch ein Abriss und Neubau ins Kalkül gezogen wurde. Die Zusage im Umbau/Neubau wieder ein Domizil zu erhalten minderte die Sorgen des Vorstandes, doch stellte sich die Frage wohin in der Interimszeit.
Die im Jahre 2000 vorgelegte Mustersatzung für die Ortsvereine fand nach wenigen Änderungen in der Generalversammlung am 27.04.2000 die Zustimmung der Mitglieder.
Der Verkauf des Gebäudes Heuerstraße 14 an eine Hechtsheimer Firma zum Abriss und Neubaz löste beim Ortsverein heftige Betriebsamkeit aus. Unsere Räume mussten bis Ende des Jahres 2001 geräumt sein. Die Bemühungen um Ausweichmöglichkeiten ergaben nur Notlösungen. Bei Anton Oberle erhielten wir einen vierten Garagenplatz, in der Kurmainzkaserne einen Raum und in der Ortsverwaltung die Möglichkeit zur Ausbildung und Tagung. Die Vorstandsarbeit leidet sehr unter der Zersplitterung der Orte, und das ausgerechnet vor unserem 50-jährigen Jubiläum.
2001 gab es einen Führungswechsel im JRK, die neue Jugendleitung wurde Frank Dernbach und Mirjam Luft. Anlässlich der Abschlussfeier Ende 2001 verabschiedete sich nach 15-jähriger Tätigkeit als Leiter des aktiven Dienstes Rudi Janda. Was wäre der aktive Dienst ohne den rastlosen Einsatz von Rudi Janda? Er hinterlässt seinem Nachfolger Martin Weber ein wohl bestelltes Feld und wurde für seine Tätigkeit vom Ortsverein, dem Kreis- und Landesverband geehrt. Er bleibt unserem Vorstand jedoch als Beisitzer erhalten.
Größter Wunsch im Jubiläumsjahr: wieder in absehbarer Zeit ein DRK-Heim zu besitzen und mit neuem Elan die nächsten Jahre anzugehen.